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Von: Mona Finder
Die AWO sendet heute dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) ihre Stellungnahme für die gesetzlich vorgeschriebene jährliche Rentenanpassung zum 1. Juli 2018. Dazu erklärt der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler:
„Die derzeit gute Rentenentwicklung lässt sich zukünftig nicht fortschreiben. Die AWO fordert daher, die im Koalitionsvertrag angekündigten Leistungsverbesserungen bei der Rente schnell auf den Weg zu bringen. Die Brüche in den Erwerbsbiographien, insbesondere infolge von Erwerbsminderung, Niedriglohnbeschäftigung, selbständigen Erwerbstätigkeit, Langzeitarbeitslosigkeit oder wegen Kindererziehung beziehungsweise Pflege, müssen bei der Alterssicherung besser abgesichert werden. Die AWO fordert auch sicherzustellen, dass die so genannte Mütterrente und andere Leistungen, für die keine Beiträge gezahlt wurden, in vollem Umfang aus Steuermitteln finanziert werden.
Mittel- bis langfristig wird die Rentenentwicklung hinter der Lohnentwicklung zurückbleiben und das Rentenniveau vor Steuern in der Folge unter den aktuellen Wert von 48,2 Prozent fallen. Davon geht selbst die Bundesregierung aus. Ein wesentlicher Grund ist die Verrentung der geburtenstarken Jahrgänge im kommenden Jahrzehnt. Vor diesem Hintergrund begrüßt die AWO, dass sich CDU, CSU und SPD im Koalitionsvertrag darauf verständigt haben, das Rentenniveau zumindest bis zum Jahr 2025 durch eine Änderung der Anpassungsformel bei 48 Prozent zu stabilisieren. Nun muss es an die Umsetzung gehen. Die AWO fordert, diese Änderung der Rentenanpassungsformel umgehend auf den Weg zu bringen und den Nachhaltigkeitsfaktor vollständig aus der Rentenanpassungsformel zu streichen. Die absehbare Abwärtsspirale beim Rentenniveau muss gestoppt werden.
Dass die Zahl der Beziehenden von Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung trotz der guten Rentenentwicklung von Jahr zu Jahr steigt, kann nur als alarmierend bezeichnet werden. Hier gilt es gegenzusteuern.“